heroal Newsletter Bauen und Modernisieren - November 2022

Individuelle Lösungen für jedes Gebäude

Technisch gesehen wäre es mit heute verfügbaren Technologien problemlos umsetzbar, den Gebäudebestand klimaneutral zu realisieren. Welche Effizienzmaßnahmen sich für ein konkretes Gebäude eignen, sind aber individuell und unter anderem von der Bausubstanz und der Heizungstechnik abhängig. Deshalb empfiehlt es sich immer, vorab eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen. Die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes ist ein bundesweites Verzeichnis nachweislich qualifizierter Fachkräfte für energieeffizientes Bauen und Sanierung. Sie umfasst über 13.000 Expertinnen und Experten, die kompetent beraten und bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen helfen. Zudem wird die Energieberatung für Ein- und Zweifamilienhausbesitzer vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ( BAFA ) mit bis zu 1.300 Euro gefördert. Bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten sind es sogar bis zu 1.700 Euro.

Auf die richtige Reihenfolge kommt es an

Mit einer verbesserten Wärmedämmung und neuer Heiztechnik können Sie Ihren Energieverbrauch deutlich senken. Zu den klassischen Maßnahmen zählen die Dämmung der Außenwände, des Dachs und Kellers sowie die Umrüstung auf eine effizientere Heiztechnik.

An erster Stelle bei einer effizienten Sanierung sollte aber nicht etwa das Dach oder die Heizung stehen. Wer zunächst die energiefressenden Bauteile, wie alte Fenster und Rollladenkästen austauschen lässt, spart sofort bares Geld. Und wenn später die Heizanlage erneuert wird, kann diese entsprechend kleiner dimensioniert werden.

Warum sich ein Fensterwechsel jetzt besonders lohnt

Energieverluste durch veraltete Fenster liegen in der Regel zwischen 15 und 40 %. Nicht nur einfach verglaste Fenster sind energetisch nicht mehr zeitgemäß. Auch Fenster mit Doppelverglasung, die vor 1995 verbaut wurden, gelten laut Verbraucherschutzzentrale als veraltet. Jedoch ist nicht nur das Glas eine Schwachstelle im Wärmeschutz. Erhebliche Energiemengen gehen über die Randbereiche und den Bauanschluss verloren. Hier hat es in den letzten Jahren enorme technische Fortschritte gegeben, so dass sich ein Fenstertausch auch bei jüngeren Fenstern durchaus lohnen kann. Erste Anhaltspunkte geben Fenstertausch-Energiesparrechner aus dem Internet.

Gebäudeautomation

Eine weitere Möglichkeit, um effektiv Energie einzusparen, ist smarte Steuerungstechnik. Darin liegen laut Bitkom-Studie aus dem Jahr 2021 enorme Einsparpotentiale. Dabei handelt es sich beispielsweise um die automatisierte Steuerung von Heizung und Warmwassererzeugung sowie Beleuchtung und Kühlung.

Auch eine smarte Rollladensteuerung trägt maßgeblich zur Energiekostensenkung bei. Allein durch geschlossene Rollläden bei Nacht, kann der Wärmedurchgang um bis zu 40 % reduziert werden. Smarte Rollladenmodule für elektrische Rollläden ermöglichen die automatische Steuerung der Rollläden, auch wenn niemand zu Hause ist. So können Sie Ihre Rollläden bedarfsgerecht immer dann herunterfahren, wenn die Energieverluste am größten sind.

2. Raumtemperatur nicht um mehr als 3 Grad absenken:

Nachts oder tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, sollten Sie die Temperatur in Ihren Wohnräumen nicht zu stark absenken. Das Absenken von 3 Grad spart bereits bis zu 20 % Energie. Mehr sollte es aber nicht sein, da ansonsten zu viel Energie benötigt wird, um die Räume wieder aufzuheizen. Zudem sollten Türen immer geschlossen sein. So kann feuchte Warmluft nicht in kältere Räume strömen und dort an den Wänden kondensieren, was Schimmelpilz zur Folge haben kann.

3. Stromverbraucher aufspüren:

Bei der Vielzahl an Stromspartipps stellt sich schnell die Frage, welche Maßnahmen sich wirklich lohnen. Messen Sie den Stromverbrauch Ihrer Elektrogeräte mit einem Strommessgerät und entlarven Sie „heimliche Stromfresser“. Auch ausgeschaltete Geräte gehören dazu. So können Sie beispielsweise auch herausfinden, ob sich eine Neuanschaffung lohnt. Viele Kommunen bieten Messgeräte an, die man oft sogar kostenlos ausleihen kann.

4. Sparen im Schlaf:

Schalten Sie nachts das WLAN des Routers aus. Hierzu müssen Sie den Router aber nicht unbedingt vom Netz nehmen. Bei den Einstellungen können Sie stattdessen eine Zeitsteuerung einstellen und die WLAN-Funktion nachts deaktivieren. Auch beim Smartphone können Sie nachts in den Flugmodus wechseln. So müssen Sie weniger oft aufladen.

5. Salz im Badezimmer:

Wer auch nach regelmäßigem Lüften Probleme mit Feuchtigkeit im Badezimmer hat, kann statt einem elektrischen Entlüfter oder Raumentfeuchter eine Schüssel mit Speisesalz aufstellen. Das Salz entzieht der Luft Feuchtigkeit. Sobald das Gefäß voller Wasser steht, sollten Sie es entleeren, reinigen und erneut mit Salz befüllen. So haben Sie auch einen guten Überblick, wie feucht es bei Ihnen im Bad wirklich ist – funktioniert übrigens auch im Auto. Wenn Sie ein hübsches Glas- oder Keramikgefäß verwenden und dieses zum Beispiel mit Muscheln schmücken, geht dieser Entfeuchtungstrick glatt als Badezimmer-Deko durch.